…oder: Der Fall Canonical und die Community.
Und wieder einmal zeigt sich der Unsinn der Copyright-Assignments für FLOSS-Projekte. Während mittlerweile alle großen OpenSource-Projekte mit vielen Mitarbeitern (OpenCore-Projekte ausgeschlossen) entweder direkt ohne CAs gestartet sind oder aber diese mit der Zeit aufgegeben haben oder dies planen (z.B. Qt), verlangt Canonical, die Firma hinter Ubuntu, für jede von ihr initiierte OpenSource-Software ein Copyright-Assignment. Das Spektrum reicht dabei von einfachen Bibliotheken zum Transfer von Menüs über DBus über die Indikator-Applets bis hin zu Großprojekten wie Unity.
Mit Unterzeichnung des Canonical Contributor Agreements tritt ein Entwickler, Grafiker oder Übersetzer quasi sämtliche Rechte an dem von ihm geschriebenen Code oder sonstigem Inhalt an Canonical ab. Canonical als alleiniger Rechteinhaber kann damit dann z.B. die Software unter einer beliebigen (auch proprietären) Lizenz relizensieren, was ansonsten ohne Zustimmung aller Beitragenden nicht möglich wäre. Aber es gibt noch weitere Probleme mit dieser CAs:
Ich entwickle selbst aktiv im AppStream Projekt mit. Dieses Projekt wird die Installation von Software unter Linux wesentlich vereinfachen und “social features” wie z.B. Bewertungen und Reviews Distributionsübergreifend zu Verfügung stellen. Auf dem AppStream Treffen wurde das “Ubuntu Software Center“, welches unter Ubuntu standardmäßig installiert ist, als grafische Oberfläche für AppStream ausgesucht, da es den Zielen der Initiative in hervorragender Weise entspricht. Um das SC auch für andere Distributionen nutzbar zu machen, müssen einige Codeänderungen getätigt werden, die auch für Ubuntu schon länger geplant sind, wie z.B. die Portierung des SC auf PackageKit und die Nutzung der AppStream Infrastruktur. Michael Vogt, der Autor vom Software Center und Canonical-Angestellter (und APT-Mitautor) wollte sich bei Canonical dafür einsetzen, das CA vom Software-Center zu entfernen, sodass auch andere Entwickler Code dazu beitragen können.
OpenSUSE hat daher für das AppStream-Projekt über den GSOC einen Studenten gefunden, der alle fehlenden Funktionen in das Software-Center implementieren wird – was an sich schonmal super ist. Dann erreichte uns jedoch eine Mail von Vincent Untz:
[..] I’ve been involved in several discussions with Canonical about this, and
the result appears to be that this [the CA] won’t change in the near future. What
might happen, but keep in mind that it’s just my understanding, is a
transition to Harmony once it’s ready:
http://www.harmonyagreements.org/ […]
Canonical wird also das CA nicht entfernen, allenfalls das Projekt unter ein neues CA des eigens geschaffenen Harmony-Project stellen. Das ist aus folgenden Gründen schlecht:
- Es gibt viele Entwickler, die ein CA nicht unterschreiben wollen – warum sollte jemand die Rechte an von ihm geschriebenen Code an eine Firma abgeben?
- Es gibt bereits einige interessierte Entwickler, die aus dem einzigen Grund, dass es ein CA gibt, nichts zum Software-Center beitragen.
- Angestellte OpenSource-Entwickler (z.B. von RedHat) dürfen generell keine CAs ohne spezielle Ausnahmegenehmigung unterschreiben. Das bedeutet z.B. dass Entwickler wie Richard Hughes oder Vincent keine einzige Zeile Code beitragen dürfen.
Aufgrund dieser Tatsache wird momentan überlegt, entweder das CA allgemein zu akzeptieren und damit eine sehr langsame Entwicklung des Projektes in Kauf zu nehmen, einen Haufen von Patches zu verwalten, die jeder selbst dem SC hinzufügen muss, um die fehlende Funktionalität hinzuzufügen oder aber einen Fork des Projektes zu erstellen.
Das pikante daran: Im Grunde hätten das USC und der (mögliche) Fork die gleichen Ziele. Es würde also vermutlich unnötige Doppelentwicklungen geben. Der einzige Grund für dieses Dilemma ist, dass Canonical sein CA nicht entfernen will (warum auch immer). Darum wird die Entwicklung eines gesamten Projektes unnötig ausgebremst. Außerdem ist dieses Verhalten absolut nicht fair gegenüber der anderen Distributionen, die ja ihre eigenen Ressourcen (es ist z.B. OpenSUSEs GSOC-Student! Richard ist RedHat/Fedora Entwickler, Vincent bei OpenSUSE tätig…) in ein Ubuntuprojekt stecken würden. Zudem tritt Canonical wieder einmal die eigene “Ubuntu-Philosophie” mit Füßen.
Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen mit dem USC ist noch nicht gefallen, ich habe selbst jedoch für einen Fork plädiert, obwohl ich es eigentlich hasse, doppelt zu entwickeln. Aber in diesem Fall ist es alleine schon deshalb nötig, um klare Verhältnisse in Sachen CA zu schaffen und keine halbgare Patchsammlung zu verwalten. Die meisten anderen Entwickler scheinen in eine ähnliche Richtung zu denken.
Persönlich bin ich schwer enttäuscht von Canonical – und das nicht zum ersten Mal. Zu Unity werde ich später nochmal was schreiben, wenn ich das jetzt tue, wird diese Artikel zu lang. Aber Canonicals Umgang mit dem Banshee-Projekt und vor allem Marks in meinen Augen unangebrachte Antwort darauf, sowie zahlreiche weitere Fälle (z.B. die AppIndicator-Diskussion) und ihre CAs auf allen Code, den sie schreiben hat dafür gesorgt, dass Canonical inzwischen wirklich sogut wie alles Ansehen, das sie noch bei mir hatten, verspielt hat. Zuvor habe ich in vielen Diskussionen Canonical verteidigt, denn es ist ihr gutes Recht, profitabel werden zu wollen und die Mittel, die sie einsetzen, dürfen sie auch frei wählen. Aber der miserable Umgang mit der Community, die Uneinsichtigkeit von Fehlern, das bewusste Übergehen der Community (z.B. kontroverse Einstellungen der Distro absichtlich so kurz vor dem Freeze ändern, dass sie nicht mehr rückgängig zu machen sind) und diese Heuchelei von der “Ubuntu-Philosophie” sind mir inzwischen zu viel. Mittlerweile sehe ich an allen Ecken die Mitglieder verschwinden, beispielsweise nahm der Gründer von GetDEB vor einem Monat seinen Hut und übergab das Projekt an seinen Stellvertreter, da er sich Ubuntu nicht mehr zugehörig fühlte. COO und CTO von Canonical sind gegangen. (Obwohl die Gründe da – zugegeben – reine Spekulation sind) Bisher mit Ubuntu zufriedene GNOME-Entwickler wechseln – als logische Konsequenz aus Natty – zu Fedora (ich habe die letzten zwei Monate 13 Wechsel gezählt – und ich bin kein bisschen in GNOME involviert) und Nutzer stellen fest, dass “Debian ja doch gar nicht so schlimm ist” oder dass Linux Mint, Arch und OpenSUSE das gleiche wie Ubuntu bieten können.
Für mich ist der Wechsel zurück zu den Wurzeln schon fast abgeschlossen: Fedora und Debian Testing (oder Debian Rolling demnächst :)) werden es wohl werden. (Obwohl ich natürlich auch weiter zu Ubuntu beitragen werde, vor allem wegen der tollen Ubuntu-Community)
Zum Schluss eine Frage an Alle da draußen: Findet ihr eine logische Erklärung für Canonicals Verhalten? Profitgier ist es jedenfalls nicht, da sich z.B. über CAs kaum was verdienen lässt und die Banshee-Beträge marginal sind. In meinen Augen geht es Canonical viel mehr darum, die Kontrolle über Ubuntu und das Ubuntuversum zu behalten – aber warum? Und vor allem: Wenn es wirklich um die Kontrolle ihrer Produkte, ihrer Distribution geht, dann haben sie das FLOSS-Prinzip wirklich nicht verstanden.
UPDATE: Zum selben Thema zu empfehlen ist auch ein Blogpost von Aaron Seigo. Desweiteren möchte ich nochmal klarstellen, dass es sich bei dem Beitrag oben natürlich um meine eigene, persönliche Meinung handelt. (Sollte aber eigentlich klar sein…) Zudem muss man natürlich zwischen CAs, die einer Firma z.B. das Recht zur Änderung der Lizenz innerhalb gewisser Grenzen (nur OSS z.B.) zugestehen (KDE) und CAs bei denen man das Copyright am Code abtritt (Canonical) unterscheiden. Und nicht zuletzt stelle ich natürlich auch nicht alles, was Canonical je geleistet hat in Frage, vor allem nicht als zufriedener Launchpad-Nutzer. (Aber auch das ist eigentlich klar im Artikel formuliert)
Stimme zu dem Problem der CAs voll zu und sehe das auch mit großen Unmut. Ich bin aktuell am überlegen wie wir das dbusmenu in KDE besser integrieren können und fürchte fast, dass wir Änderungen vornehmen müssen, was wohl wegen des CA zu einem Fork führen würde – sehr unschöne Situation.
Wobei es auch nützliche CAs gibt. Hier sei das FLA (http://ev.kde.org/rules/fla.php) erwähnt, dass ich z.B. unterschrieben habe. Es garantiert mir, dass der Code immer freie Software bleibt, gibt aber dem KDE e.V. das Recht die Lizenz zu ändern, falls nötig.
Der logische Grund dafür ist, dass Canonical und M. Shuttleworth, ganz egal, was sie erzählen, einzig und allein darauf aus sind, Kohle zu machen. Shuttleworth hat sein Vermögen nicht aufgebaut, weil er so ein guter Mensch ist, sondern weil er ein knallharter Geschäftsmann ist, der es gewohnt ist seine Pläne durchzusetzen.
Das ist ja auch in Ordnung.
Das perfide an der ganzen Geschichte ist nur, dass er FOSS und die dahinter stehenden, freiwilligen und unentgeltlich arbeitenden Softwareentwickler, die sogenannte “Community”, die den kostenlosen Support übernimmt, sowie Software an deren Entwicklung seine Firma nicht das geringste beigetragen hat, nutzt, um seine Taschen zu füllen. Er nutzt für Ubuntu Software, die andere entwickelt haben und verlangt, dass die dafür auch noch bezahlen. Gleichzeitig stellt er sich hin und tönt rum, wie selbstlos das alles doch ist und dass er das ja nur macht, um der “Community” etwas zurückzugeben.
Es wird Zeit, dass diese “Community” endlich mal dahinterkommt, was da läuft!
Aber wie immer stehen die Fanboys jetzt schon bereit und überlegen fieberhaft, mit welchen, an den Haaren herbeigezogenen Argumenten sie die Aussagen in deinem Artikel “widerlegen” können, darauf kannst du dich verlassen! 😉
Ok, kann deiner Argumentation voll und ganz folgen. Besteht nicht die Möglichkeit seitens der User Druck zu machen? Frei nach dem Motto “wir sind das Volk”?
@micha
Klar. Nämlich einfach eine andere Distri nehmen.
Entwickler sollten sich von Ubuntu nehmen, was sie brauchen und davon Forks erstellen.
Mit den CA kann ich verstehen, weil sich Canonical eine gewisse Flexibilität aufbewahren will (und das kann ich auch ganz klar verstehen). Mal angenommen es kommt eine unbekannte OS Lizenz, die aber z.B. zu der GPL inkompatibel ist. Was glaubst du wie groß das gezacker wird hier zu wechseln…?
Zu anderen kann ich den nachteil mit der CA jetzt nicht direkt sehen. Wenn ich das CA abgebe, der resultierende Code aber unter der GPL steht, so ist es doch jederzeit möglich, einen Fork zu starten wenn einen etwas nicht passt. Das einzige was Problematisch ist, ist das der Name bei Canonical bleibt (das das aber trotzdem geht sieht man bei LibreOffice).
Die Angst das Canonical was propiertäres machen könnte ist berechtigt, aber ehrlich wo liegt das Problem? Der Code steht unter der GPL (z.B.)… er kann nicht verschwinden. Das heißt dein Ursprünglicher Beitrag kann nicht “geklaut” werden. Du hast einzig nicht die Möglichkeit aus eigener Kraft eine GPL Verletzung zu begehen.
Für mich hört sich das nach “Meins, Meins, Meins” Mentalität an und die ist in einer OS Cummunity meiner Meinung nach fehl am Platz.
Das Argument mit den OS-Mitarbeiter ist wiederum aber nachvollziehbar.
Schau dir mal das FLA an, das ich oben im Kommentar verlinkt habe. Es ermöglicht genau das: eine Änderung der Lizenz ohne das Copyright abgeben zu müssen.
Ganz einfach: ich schreibe Code bewusst und gezielt unter der GPL. Dazu zählt auch, dass ich nicht möchte, dass der Code in proprietären Anwendungen verwendet werden kann. Durch das Copyright Assignment hat Canonical die Möglichkeit die komplette Entwicklung in ein proprietäres Modell umzuwandeln und neue Entwicklungen nicht mehr unter die GPL zu stellen. Dies ist eine berechtigte Gefahr wie sie auch bei anderen Projekten bestand. Qt und KDE haben zum Beispiel einen Vertrag um solch eine Situation zu verhindern.
Alleine dass man Code beisteuert, ist eine unglaublich altruistische Tat. Entwicklern eine “Meins, Meins, Meins” Mentalität zu unterstellen ist schon frech. Entwickler spenden ihre Freizeit um der Gemeinschaft was zu geben. Für mich persönlich ist das Copyright extrem wichtig, ich bin nicht bereit dieses abzugeben (und kann ich nach deutschem Recht nebenbei auch nicht).
Das war auch meine Aussage… Lies sie nochmal genauer.
Canonical will sich damit die Option offen halten die Lizenz reibungslos zu wechseln (ist aber reine Spekulation…).
Ist ja auch ein berechtigter Punkt. Das mit CAs hat auch leichten BSD Charakter wobei im Gegensatz zu BSD der Code nich von “jedem” verwendet werden wie es demjenigen passt, sondern nur dem man das Copyright überträgt.
Ich möchte nicht deine Argumentation widerlegen, sondern ledglich darauf hinweißen das die Darstellung etwas überspitzt wird.
Für mich Persönlich ließt sich der Artikel (leider) wie Canonical gebashe. Würdest du die Subjektivität empfehlen wäre das eine andere Sache.
z.B
Irgendwie kann ich solche Sätze im Moment (Unity gebashe etc.) nicht mehr lesen.
Canonical hat viel für OS getan auch wenn es nicht so ersichtlich ist und ich finde es einfach Schade wenn nur Negativ Schlagzeilen gemacht werden.
“Subjektivität empfehlen” == “Subjektivität entfernen”
und doch mal bitte umformatieren wenn möglich. Habe es nicht geschafft die schönen schwarzen Balken zu bekommen. 😉
Ich habe den Post mal umformatiert ^^ (Du kannst Zitate mit dem Tag <`blockquote> einfügen)
Zu deinem letzten Punkt: Klar ist das subjektiv, daher beginnt der Satz ja mit “persönlich” 😉 Und natürlich hat Canonical viel für die Linuxwelt getan, ohne frage. Das ändert aber nichts daran, dass sie meiner Meinung nach momentan dabei sind, ziemlich viel Mist zu bauen. Und das sollte man erwähnen, von mir aus auch öfter.
P.S: Ja, das Unity-gebashe ist schon extrem – aber man kann aus jedem positiven wie negativen Unity-Beitrag ein bisschen Wahrheit rausfischen und vor allem viel darüber lernen, wie Unity in der Community wahrgenommen wird…
Vielen Dank for den Artikel! Ich selbst müsste mich wohl eher fast als Fanboy bezeichen, weil ich vom Endprodukt wirklich begeistert bin (mittlerweile selbst von Unity…anderes Thema 😉 ). Wenn man ein wenig hier und dort in Blogs liest, taucht das ja öfter auf, dass diese CAs ein Problem sind, was einem nicht-Programmierer wie mir aber immer recht fern und abstrakt vorkommt.
Insofern finde ich den Artikel wirklich ausgezeichnet, weil er das Problem eindeutig und nachvollziehbar aufzeigt.
Ich selbst kann mir einen Wechsel der Distribuntion im Moment nicht wirklich vorstellen, würde mich aber sicher an jeder Kampagne beteilgen (so ich kann), die denjenigen hilft, die durch ihre Programmierfähigkeiten am Ende “mein” Ubuntu verbessern.
Zumindest habe ich Ubuntu und dessen Community bisher als so positiv erlebt, dass ich es sinniger fände zunächst einmal für eine Veränderung einzutreten, als (@ Fjunchclick) wütend den Rücken zuzukehren. Aber das gilt vielleicht nur für mich als ziemlich zufriedenen End-User.
Ich habe Ubuntu keinesfalls wütend den Rücken gekehrt. Ich habe es gemacht, weil ich mit Ubuntu mit jeder neuen Version immer mehr Probleme hatte.
Und da habe ich mir eben eine andere Distri gesucht, das ist alles. Zum Glück gibt es ja genug. Und dass Ubuntu in Sachen Bedienerfreundlichkeit und Hardwareunterstützung da was besonderes ist, ist ja schon lange nicht mehr so.
Wobei ich allerdings zugeben muss, dass Ubuntu unabhängig von der Qualität mittlerweile allein wegen der Politik Canonicals und Shuttleworth für mich nicht mehr in Frage kommt.
Ich bin in diesen Dingen zwar kein Fanatiker, doch ich versuche schon, etwas darauf zu achten, welche Firmen und Personen ich unterstütze und welche nicht.
Aus den gleichen Gründen nutze ich z.B. auch keine Microsoft- oder Apple-Produkte.
Aber mit Wut hat das nichts zu tun. Nur manchmal bin ich etwas enttäuscht, wenn ich sehe, wie verblendet manche Leute sind.
Ok, ich hatte den Einduck, dein Posting wäre sehr emotional, deshalb “wut”. Wenn eine andere Distro einem einfach besser passt, dann ist das ja kein Ding und nur logisch zu wechseln.
Aber es sind Worte wie “verblendet”, die mich stolpern lassen. Das meint doch wohl, dass du dir deiner Position und deinen Überzeugungen so sicher bist, das du es fast nicht begreifen kannst, dass andere das nicht so sehen. Und das geht mir in diesen Dingen, die doch recht komplex scheinen und mehrere Seiten haben, nie so. Aber wie gesagt, bin ich eher ein Standard-Normal-Anwender.
Zum Thema Verblendung fällt mir gerade ein sehr gutes Beispiel ein: Es gab schon vor Jahren viele Diskussionen zum Thema ShipIt auf uu.de. Da gab es Leute, die verbal geradezu auf jeden eingeschlagen haben, der das Prinzip der kostenlosen CDs infrage gestellt hat, weil viele diese CDs in Massen bestellt haben, nur um sie dann in irgendwelchen Büchereien, Kneipen u.ä. zu “entsorgen”. Wie konnte man es auch nur wagen diese “Wohltätigkeit” von Canonical zu kritisieren? Dass die CDs aber bestimmt nicht für Leute gedacht waren, die in Europa hinter ihrer 16MBit_leitung sitzen, hat niemanden interessiert.
Genau die gleichen Leute loben Canonical jetzt in den Himmel, weil sie diesen Service eingestellt haben und schimpfen auf die “Nassauer” die es schade finden, dass sie jetzt keine bunt bedruckten CDs für lau bekommen.
Was ich meine sind also Leute, die immer und prinzipiell alles toll finden, was Shuttleworth und Canonical machen und die dafür auch gerne mal eine 180°-Wende hinlegen und auch noch eine Rechtfertigung finden würden, wenn Shuttleworth sein Haus mit jungen Katzen beheizen und sein Auto mit Hamstern antreiben würde. 😉
Das sind die, die ich als Fanboys bezeichne.
Und diese Mentalität mag ich einfach nicht, nicht nur bei Ubuntu sondern ganz allgemein.
Allerdings ist das jetzt ja schon ganz schön OT, daher lass´ ich es mal gut sein. 😉
Auch ich kann deiner Argumentation nur zustimmen. Ich bin noch nicht lange bei Linux dabei und Ubuntu hat mir einen super Einstieg gewährt. Doch die von dir angesprochenen Dinge haben mich schon sehr bestürzt. Ich habe ja gerade mein Betriebssystem gewechselt, weil ich den Gedanken der freien(open source) Software so gut und die Zusammenarbeit der Communities und der Distributionen fazinierend finde. Was Ubuntu momentan abzieht schreckt mich auch regelrecht ab und wird mich wahrscheinlich zu einem endgültigen Wechsel zu Arch oder Fedora bringen, mit denen ich schon seit längerem “herumexperimentiere”.
ich nenn ubuntu ja mittlerweile “Upple”. der punkt is, dass die dorten ne politik betreiben, die völlich unklar is. die drücken da mit einer macht entscheidungen durch, die wenig mit quali oder guter SW zu tun haben, sondern man spürt deutlich dasses denen nur um marktposition, alleinstellungsmerkmale und finanziellen erfolg geht (dazu gehört halt auch: freie lizenzen sind schlecht, mit den verdient man nun mal nix).
die distro is tot. die techniker werden zu arch wechseln. noob’s zu fedora. und das schlimmste daran: beide user-gruppen bekommen ein besseres und freieres OS…
Stimme dir eigentlich zu.
Nur, warum ist es denn schlimm, wenn Leute, die zu Fedora oder Arch wechseln damit ein besseres und freieres System bekommen?
Ich finde auch Debian besser als Ubuntu. Ist das schlimm? Wenn ja, warum?
na wirklich schlimm ist das nich. eher im gegenteil positiv, dass es unterdessen vielfältige möglichkeiten zur auswahl stehen. nur irgendwie werd ich das gefühl nicht los, dass canonical eine menge chancen liegen lässt.
Ich lese immer negatives über Copyright-Assignments.
Mich würde einmal interessieren was die Vorteile sind und diese den Nachteilen gegenübergestellt sehen. Eine Firma wie Canonical hat sich das mit dem CA sicherlich gut überlegt und hat auch seine Gründe dafür. Eine rationalere Diskussion wäre hier wünschenswert.
@Fjunchclick
“Der logische Grund dafür ist, dass Canonical und M. Shuttleworth, ganz egal, was sie erzählen, einzig und allein darauf aus sind, Kohle zu machen. Shuttleworth hat sein Vermögen nicht aufgebaut, weil er so ein guter Mensch ist, sondern weil er ein knallharter Geschäftsmann ist, der es gewohnt ist seine Pläne durchzusetzen.”
DAS IST REINE SPEKULATION.
Durch Wohltätigkeit wird niemand Milliardär, sorry.
Lies dir die Lebensgeschichte von Shuttleworth durch und erkundige dich mal, wie und wodurch er zu seinem Vermögen gekommen ist, bevor du von Spekulationen sprichst. 😉
Und die Gründe warum Canonical auf diese CAs besteht, wurden hier auch schon genannt. Eigentlich ist es nur einer: Geld!
Natürlich, wer Geld hat, muss dies natürlich auf rücksichtslose Weise getan habe – und ist er einmal davon besessen lässt ihn der Geldteufel nie mehr los. Deine Beiträge klingen teilweise wie die eines verkapten Kommunisten (mit leichten Mängeln in er ideologischen Ausbildung) und haben folglich im Planeten nichts verloren!
Wenn man das ganze realistisch und auch kapitalistisch sieht, sind die Chancen, dass Canonical vor dem Tod Shuttleworth annähernd so viel Geld wieder reinholt wie er dort investiert hat, gleich Null. Und als halbwegs guter Geschäftsmann kann man davon ausgehen, dass er das weiß. Also musst du dir wohl ein anderes verabscheungswürdiges Motiv aussuchen, was deine Meinung dienlich ist.
“Wenn man das ganze realistisch und auch kapitalistisch sieht, sind die Chancen, dass Canonical vor dem Tod Shuttleworth annähernd so viel Geld wieder reinholt wie er dort investiert hat, gleich Null.”
Wie viel Geld hat er denn investiert?
Du tust jedenfalls so, als würdest Du Dich auskennen, also haste sicher auch handfeste Zahlen parat.
Schließe mich der Frage von Markus an. Immerhin leistet das Debian-Projekt schon seit Jahren wichtige und zeitaufwendige Arbeit, die auch Ubuntu zugute kommt, ohne einen Milliardär oder irgendein Unternehmen als Geldgeber im Rücken zu haben.
Nach deiner Argumentation versteht die Free Software Foundation von Richard Stallmann FLOSS auch nicht. Ja, sie versprechen in ihren CAs immer alles OpenSource zu halten, aber was heißt das? Wer z.B. nur zu GPL-Projekten beiträgt, weil er bei BSD-Lizenzen eine Nutzung durch Closed-Source-Firmen befürchtet solle die FSF vielleicht lieber auch nicht unterschreiben. Wer weiß schon was für eine Lizenz sich die FSF als nächstes ausdenkt. GPLv3 war schon bei einigen kontrovers genug.
Warum macht die FSF das dann? Auf http://www.gnu.org/licenses/why-assign.html gibt es die Erklärung:
“And despite the broad right of distribution conveyed by the GPL, enforcement of copyright is generally not possible for distributors: only the copyright holder or someone having assignment of the copyright can enforce the license. If there are multiple authors of a copyrighted work, successful enforcement depends on having the cooperation of all authors.”
Aha, deswegen hat die FSF ja auch alle ihre Projekte von GPLv2 auf GPLv3 umgestellt.
Das “Problem” liegt in der GPL selbst: sie ist nicht wirklich flexibel wenn jemand (und sei es aus einem berechtigten und guten Anliegen heraus) die Lizenz wechseln will. Z.B. kann die GPLv2. keine Projekte mit Apache Lizenz nutzen (GPLv3 behebt das).
Wenn man nun BSD- oder Apache-artige Lizenzen oder gar die WTFPL (Do What The Fuck You Want To Public License) für ein Projekt benutzt, kann halt theoretisch jede Firmen kommen und das Ding closed source forken und Geld damit machen ohne das Ergebnis dem Originalautor zu gleichen Bedingungen zur Verfügung zu stellen.
Es gibt Autoren denen ist das egal, anderen sicher nicht und es ist fraglich, ob sich so viele Leute für Linux engagiert hätten ohne die GPL und die damit verbundene Gleichbehandlung aller beteiligten Parteien.
Egal ob FSF oder Canonical: die Frage bei CAs ist ob du ihnen vertraust deinen Code in deinem Sinne zu verwalten. Und bei Vertrauen zählen für mich persönlich Taten. Hat Canonical denn bisher ein Projekt von OpenSource auf Closed Source umgestellt von dem ich bisher nichts weiß? Oder haben sie überhaupt schon einmal die Lizenz geändert so wie die FSF?
P.S. Nach meiner Meinung kann ich sowieso keine CAs unterschreiben, da ich in Deutschland lebe und Software schreibe, da kann ich mein Copyright an Software gar nicht abtreten (wenn ich *vorher* einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe und das Werk im Rahmen dieser Arbeit entstanden ist gehört das Copyright natürlich meinem Arbeitgeber).
Ich hatte bei der UDS-N eine Diskussion mit Ubuntu Entwicklern über genau den Punkt, ob ich Canonical nicht vertraue. Klar vertraue ich Canonical, aber was ist, wenn Canonical sagen wir an Microsoft verkauft wird? Kann ich sicher sein, dass man dem Unternehmen in Zukunft noch vertrauen kann? Wer garantiert einem, dass Mark unendlich lange sein Geld und Zeit in Canonical investiert? Der Entwickler hatte dann verstanden warum für mich das Canonical CA nicht unterschreibbar ist.
Bei der FSF sieht das anders aus. Sie haben ein FLA wie auch KDE und zumindest bei dem KDE Agreement, das von dem FSF Agreement abgeleitet ist, kann man jederzeit kündigen, was das Problem “mir passt die GPLv4 nicht” löst.
Abgesehen davon, dass ich es irgendwie nicht schaffe eine Primärquelle mit dem Inhalt des FSF CA auf deren eigener Webseite zu finden und ich daher nur auf Mailinglistenbeiträge wie http://gcc.gnu.org/ml/gcc/2002-09/msg00678.html zurückgreifen kann sehe ich da nichts von einer Möglichkeit das wieder rückgängig zu machen.
Mit dem Wort “Vertrauen” wollte ich genau diese Unsicherheit ausdrücken. Niemand weiß was die Zukunft bringt. Die Frage ob Canonical in letzter Zeit Lizenzen geändert hat war allerdings ernst gemeint, mich würde das wirklich mal interessieren.
Kurze Frage zum KDE FLA: wenn ein Entwickler das zurückzieht, müssen dann alle Source-Files die er geschrieben hat (oder gar alle Zeilen…) aus KDE entfernt werden um einen Lizenzwechsel zu ermöglichen? Oder besser gesagt: müssen alle FLA-Unterzeichner vor dem Lizenzwechsel ein Veto einlegen oder können sie auch im Nachhinein noch unzufrieden ihren Code zurückziehen?
Das wäre die Konsequenz.
Sie können nur ein Veto einlegen, indem sie das FLA vorher kündigen. Denn das FLA gibt ja dem e.V. das Recht keine Vetos zu haben. Jedoch ist so ziemlich jeder Unterzeichner auch Mitglied des e.V. und kann dadurch gegen eine Änderung stimmen.
Hallo,
danke für den ausführlichen und interessanten Artikel – beschäftige mich schon etwas länger mit FOSS-Lizenzierungen, CAs sind bisher aber noch ein blinder Fleck bei mir gewesen. Werde das mal vertiefen :).
Besten Gruß!
brb
Dieser Artikel überzeugt mich nicht davon, dass Copyright Assignments schlecht sind. Die vorgebrachten Argumente lassen sich doch zusammenfassen als:
Manche Entwickler und ihre Arbeitgeber haben eine Abneigung gegen Copyright Assignments.
Ohne diesen Faktor würden die Entwickler einfach unterschreiben und Forking, extern verwaltete Patches oder sonstige hier beschriebene negative Folgen würden nicht eintreten. Also kann man diesen ganzen Problemkompex doch genauso gut der Anti-CA-Einstellung der Entwickler zur Last legen wie Canonicals Festhalten an den CA, oder?
Interessant wären also eher Argumente, warum es richtig sein sollte, dass die Entwickler keine CAs unterschreiben wollen.
Interessant wären also eher Argumente, warum es richtig sein sollte, dass die Entwickler keine CAs unterschreiben wollen.
Lies mal den Blogpost von Aaron Seigo (Plasma Maintainer) zum selben Thema: http://aseigo.blogspot.com/2010/09/copyright-assignments-gone-wild-or-why.html
Das Problem ist nicht CA im Allgemeinen, sondern die spezielle Ausführung des Canonical CA. Sowohl Aaron als auch z.B. ich haben das KDE FLA unterschrieben und setzen uns dafür ein. Aaron hat während seiner Amtszeit als KDE e.V. Präsident das FLA vorangetrieben. Es kann also nicht an Copyright Assignments im Allgemeinen liegen, wenn das Canonical CA abgelehnt wird.
Guter Artikel, danke dir dafür!
Ich glaube auch dass sie einfach die Kontrolle über “ihr” Werk behalten wollen. Und wenn RedHat solche CAs verwendet, warum sollte Canonical darauf verzichten? Das ist nur die logische Konsequenz, denn immerhin besteht hier auch eine gewisse Konkurrenz zwischen den beiden Firmen.
Ich finde es allerdings furchtbar dass solche Lizenzprobleme die Entwicklung bremsen, das ist total lächerlich.
Viele Grüße, Benni
Red Hat verwendet keine CAs
Ich finde genau da liegt schon der fehler: Konkurrenz, Firmen.
Wie schon Vorher aufgeführt, Debian (Was auch die Wurzel von Ubuntu ist) Kommt wunderbar ohne Großen Sponsor aus, und hat irgenwo schonmal jemand gelesen das debian die rechte an Software sammelt?
Ich finde dieses Verhalten passt genau zu MS/Apple.
Letzten endes geht es doch darum das canonical damit über diese aneinandergereihten Buchstaben entscheiden kann, sie sammeln Software in ihrem “Besitz”.
Das ist doch genau das gegenteil von FOSS, oder irre ich mich?
Die Grundidee von Ubuntu, zumindest die die überall publiziert wird, windows zu ersetzen mit freier software, damit die menschen die möglichkeit haben ihr betriebssystem zu modifizieren, leute durch einfache bedienbarkeit näher an OSS zu bringen finde ich sehr unterstützenswert.
Aber durch solche aktionen Verliert Canonical seine glaubwürdigkeit.
der umstieg auf unity bzw auch die gnome-shell passt mir auch nicht wirklich, aber das erklärte ziel von ubuntu ist Microsoft zu ersetzen, weshalb sie auch versuchen sich möglichst daran anzupassen.
Soweit – sogut. Aber muss die anpassung auch wirklich bei dem Marktverhalten liegen?
Schaut auf distrowatch nach, Ubuntu ist das populärste OSS-OS, aber mit der aktuellen politik von Canonical geht es (meiner meinung nach) kaputt.
Groß/Kleinschreibung mag in diesem post nicht umbedingt überall stimmen, wer sich daran stört schreibt mir doch bitte eine mail an istmirsowasvonegal@take_shit.de
Sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel!
Diese Cannoncial Politik ist doch schon seit Jahren eine einzige Frechheit!
Shuttleworth tritt, wie ich finde, meine Vorstellungen von Linux und Freier Software mit Füssen.
Für den ist das doch nur eine Möglichkeit um fett Geld zu schöpfen und sich als der große wohltäter aufzuspielen.
Ein Distri Wechsel wird leider fällig …
Ich bin schon vor glaub ich 2 Jahren zu Arch gewechselt und hab’s bisher fast nie bereut. Bei Arch gilt eben noch der Unterschied zwischen Entwicklern und Distributoren. Statt alles mit eigenen Patches verbessern zu wollen, liefert man die Pakete so aus, wie sie von den Upstream Devs angedacht wurden.
Ubuntu war aber trotzdem die perfekte Einsteiger Distribution für mich.
Ich sag nur Oracle. Die sind mit ihrer Einstellung zur Community und ihren CAs auch ziemlich auf die Schnauze gefallen (gibt es eigentlich ein Oracle-Projekt das NICHT geforkt wurde?). Nur: Oracle ist groß genug, um alles auch alleine zu stemmen bzw. ist die Community eher von Oracle abhängig, Orcale selbst braucht die Community aber nicht. Canonical schon. Ich bin damals eigentlich nur wegen der guten, community-getriebenen Dokumentation (ubuntuusers.de) auf Ubuntu umgestiegen. Es hilft einfach ungemein weiter, wenn man weiß, wo man nachschlagen kann und wo man nachfragen kann. Wenn das wegfällt, wenn niemand mehr Dokumentation schreibt oder Software für Ubuntu paketiert, dann wird das die Attraktivität von Ubuntu stark einschränken.
VirtualBox. Bis jetzt gibt’s da noch kein (nach außen dringendes) Theater.
Einen möglichen Aspekt möchte ich hinzufügen:
Abgesehen von den finanziellen Aspekten und der Stärkung der eigenen Machtposition glaube ich, dass Canonical auch eine Qualitätssicherung aus ihrer Sicht damit bezwecken möchte.
Genauer gesagt, die Möglichkeit aufrecht erhalten, alles so an Ubuntu anzupassen, dass daraus keine Diskussion und dadurch Zeitverzögerung entsteht.
Ich glaube Canonical wird von Windows geschmiert? Bitte nicht klagen, ich glaubs ja nur. Warum? Unity GUI hat zu Windows 7 kaum unterschiede. Zumindest im Moment. Statt einem Panel ist halt ein Panel und ein Dock. Vorallem wegen dem Globalmenü natürlich notwendig, da es sonst eng werden würde. Und das Verschmelzen von Titelleiste, Menü und Panel ist toll.
Natürlich ist Windows 7 voll ausgereift, Unity kann nur als erste Beta angesehen werden, da man etwa zum Erstellen von Quicklisten einen Editor braucht. Wie man mit einem Beinahe-Nachbau von Windows, Windowsnutzer dazu bewegen will, von Windows zu wechseln, kann ich mir nicht vorstellen. Dass man zusätzlich die Weiterentwicklung erschwärt bzw. Programmierer vertreibt indem man ihnen die Rechte stielt, wie die Gentechindustrie das mit Patenten auf Pflanzengene versucht, scheint mir eine absichtliche Zersörung der Linux Einstiegs Distribution zu sein. Aber natürlich ist das eine Verschwörungstheorie. Aber irgendwo muss einfach Geld hinter der Geschichte stecken.
wie Peinlich: erschwärt und stielt,
@Werner: Deinen Win7 -Unity Vergleich bete ich auch schon seit April runter. Und dabei ist aber Win7 schon wieder alt.
Ich bin noch nicht lange bei Ubuntu. Damals wars noch braun, ich weiß jetzt nicht. Vista war aktuell. Ich hatte nur XP und gehört, das Ubuntu so einfach sein soll. Die Community ubuntuusers.de ist Weltklasse. Dort habe ich Hilfe erhalten und konnte mich sogar bald freuen, selber wem geholfen zu haben. Das es keine Games gibt, am allerschlimmsten für mich ist aber, das meine Musiksoftware nicht funkt und das Studio meiner Meinung nach halt sowas von hinten nach ist, wenn man aktuelle proprietäre Software gewohnt ist, arrrrr. Aber trotzdem. Ubuntu war so toll, dass Spiele nicht mehr gespielt habe, Musik halt mit Dualboot, aber als fauler Mensch, muss ich schon sagen, dass das meine musikalischen Ergüsse auf 20% heruntergeschraubt hat. Einfach weil es so toll war, unter Gnome zu arbeiten oder einfach zu surfen, ja am System zu schrauben um immer bessere Usability zu erhalten, durch testen, verwerfen, verbessern. Ich ärgere mich jetzt, dass ich nicht programmieren gelernt habe. Ich könnte den ganzen Tag an GUI’s herumschrauben, auf der Suche nach dem perfekten System für mich und dem Wissen, auch anderen ein perfektes System für sie zu schmieden.
Die Philosophie, die Möglichkeit, dass ich das frei für alle mache, dass ich von anderen profitieren, lernen kann, und hoffentlich andere durch mich angeregt werden, wieder etwas besseres zu schaffen, dass gibt mir eine Motivation, die mir leider sonst oft fehlt.
Und jetzt verapplet Ubuntu. “Das Betriebsystem wird mit einer Maus oder einer Tastatur gesteuert, es kann Daten über einen Bildschirm ausgeben und in Computern benutzt: Das ist eine Kopie unseres Systems, daher werden wir Klage einreichen”
Überspitzt? Oder verstehe ich das Falsch. Ich meine WARUM WERDEN IMMER DOWNLOADVORSCHLÄGE IN DER UNITY DASH GEZEIGT? Das ist praktisch solange ich mein System einrichte, danach ist es nur mehr Werbung.
Auch ich denke darüber nach, nach Fedora zu wechseln. Ich nutze VLC, Mozilla, LibreOffice, und mein Musikstudio habe ich unter Ubuntu sowieso nie zum laufen gebracht. Onlinespeicher gibts wie Sand am Meer. so what.