In eigener Sache: Webhosting-Wechsel…

Nun ist es schließlich doch so weit: In Kürze werde ich mit meinem Blog und allen anderen Webseiten und Diensten zu einem anderen Webhosting-Anbieter wechseln. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen hat es mein bisheriger Anbieter vor ein paar Jahren mal geschafft, die komplette Webpräsenz zu löschen – ohne Vorankündigung, ohne dass sie gemerkt haben, was sie tun und vor allem: ohne Backup! Inzwischen werden nun gottseidank aber Backups gemacht. Weiterhin kam für meine Homepage wohl seit Jahren Debian Sarge zum Einsatz – was sein Lebensende schon vor Jahren erreicht hat. Als Konsequenz daraus hatte ich lange nur eine uralte PHP-Version zu Verfügung, womit dann natürlich neue Versionen von WordPress und Joomla! nicht liefen, von meinen eigenen Scripten mal ganz abgesehen. Für das PHP-Upgrade haben sie dann fast ein Jahr gebraucht – okay, das ist verständlich, man kann ja nicht “mal eben” ein solches Update ausrollen. Allerdings kann man die Probleme mit dem alten PHP vorhersehen und sollte sowas – besonders bei Sicherheitsupdates – vorher planen.

So wurde mir bei jeder Betrachtung der Fehlerdatenbanken und Sicherheitsstatistiken in den letzten Monaten leicht mulmig zumute – immerhin lief alles mit unsicherer alter Software mit bekannten Bugs, welche ich aufgrund der Limitierungen des Webservers nicht aktualisieren konnte. (Ich konnte mich sogar erfolgreich selbst hacken…)

Hinzu kommt dann noch die fürchterliche Performance: So brach die Seite wegen meines Analyse von Canonicals-CLAs völlig zusammen. Außerdem konnte ich selbst diesen Blogbeitrag dank “Error 500” und “Premature end of script headers” kaum vernünftig schreiben. Unter anderem deshalb habe ich eine Zeit lang Blogilo zum schreiben von Blogposts genutzt. Wenigstens der Support meines bisherigen Anbieters war dafür ganz gut.

Ende vom Lied: Ich habe keine Lust mehr, mich mit veralteter Infrastruktur herumzuschlagen. Das Beste wäre also ein eigener Server bzw. vServer. Das Problem dabei: Diese sind relativ teuer, und meine finanziellen Möglichkeiten sind inzwischen sogar noch ein wenig kleiner geworden. (Flattr hilft nicht wirklich 😀 )

Bei meiner Suche bin ich irgendwann auf Adeska gestoßen, ein Unternehmen, welches vServer zu unglaublich günstigen Konditionen anbietet. Wir wir allerdings wissen, haben solche Angebote mitunter ihre Tücken. Bis jetzt habe ich aber noch keinen Haken gefunden, der mich von diesem Vorhaben abbringen könnte – die von diesem Unternehmen gehosteten Webseiten werden seit zwei Monaten von einem kleinen Script von mir beobachtet, ob es Fehler oder Ausfälle gibt – bis jetzt läuft alles.

Auch ein netter Trick, um ein solches Angebot zu prüfen: Eine lange E-Mail mit technischen Fragen, deren Antworten man mitunter schon kennt, an den Support schicken. In meinem Fall habe ich überraschend schnell sehr kompetente Antworten bekommen – in der Regel wird aber am Support und an der Schulung der Mitarbeiter gespart, was sich bei Problemen sehr negativ auswirken kann. Ich habe nämlich keine Lust, schon wieder in eine No-Backup-Falle zu tappen, wie schon zuvor.

Auch die AGBs wirklich zu lesen ist denke ich positiv 😉

Also, lange Rede kurzer Sinn: Sollte dieses Blog im nächsten Monat irgendwelche Probleme machen, braucht ihr euch nicht wundern. (Die Performance wird denke ich nicht unbedingt besser werden) Ich bin echt gespannt, ob das gut geht!

Die gesamte Migration dauert vermutlich 3 Monate, da ich nichts überstürzen möchte – immerhin nutzen noch andere “meinen” Server für ihre Projekte.

Ach übrigens, für alle Fans der “Social-Media-Buttons”, wie Facebooks “Like” Button oder dem Twitterknopf: Auf diesem Blog benutze ich jetzt Heises Social-Share-Privacy-Modul, mit dem man die Buttons explizit aktivieren muss. Das soll helfen, dass nur Leute, die diese Knöpfe wirklich wollen Daten an Facebook senden. Nachdem ich eine Analyse davon, was beim Aufruf des Facebook-Buttons passiert gelesen habe, ist das denke ich nur fair gegenüber der Anti-Facebook Fraktion.

Eine meiner Meinung sehr schöne Beschreibung des Problems liefert Jonathan Weiß auf virtual-identity.

P.S: Ich hoffe, das ist okay für den UU-Planeten… Mit den Regeln für Blog-Inhalte bin ich ein klein wenig verwirrt...

[EDIT]: Inzwischen bin ich wieder von Adeska weg, da bereits ein sehr kleiner Teil meiner Infrastruktur (eine WordPress-Installation mit größerer MySQL-DB + eine Joomla-Instanz, beides unter lighttpd) den Server erledigt haben. Jetzt überlege ich, doch ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen und einen anderen Anbieter zu wählen.

20 thoughts on “In eigener Sache: Webhosting-Wechsel…

  1. Dann wünsche ich mal viel Glück beim Wechsel des Hosters. Ist ja immer viel Arbeit. Ich würde jeden Schritt und jede Änderung am Server gut dokumentieren, dann weißt du wann du was gemacht hast und kannst Probleme auf deine Änderungen zurückführen.

    Grüße
    Christoph

    1. Danke! Vor allem weiß ich dann in Zukunft, dass wirklich ich – und nur ich – schuld an dem Problem bin. Zu häufig war nämlich auch der Apache-Server einfach falsch konfiguriert… (ich liebäugele momentan mit lighthttpd…)

      1. Ich finde nginx auch ganz interessant. Bei nodch.de gibt’s derzeit eine Serie über Einrichtung, Konfiguration und Optimierung für WordPress. Ist sicher auch einen Blick wert.
        Viel Erfolg jedenfalls. Ein Umzug ist eine spannende, interessante und nicht zu verachtende Aufgabe 🙂

  2. Ich empfehle ganz klar Hetzner… Bei denen braucht man sich nun wirklich keine Gedanken zu machen ob der Anbieter selbst kompetent ist – denn Hetzner ist der Inbegriff von Kompetenz. Nutze bereits seit einiger Zeit für persönliche Spielereien deren vServer VQ7 – kostet gerade mal 8 €/Monat und bietet eine für vServer überragende Performance. Du hast volle Kontrolle über den Server und es handelt sich nicht um eine Virtouzzo/OpenVZ-VM wie das bei vielen anderen Anbietern der Fall ist (bei den VMs hat man keine Kontrolle über den Kernel). Ein häufiges großes Manko ist die Anbindung des Rechenzentrums: Viele kleine Hoster haben eine Witz-Anbindung von wenigen GBit/s, da bekommt man zwar auf dem Blatt Papier 100 MBit/s, in Realität ist es aber deutlich weniger. Hetzner ist mit 230 GBit/s angebunden, das reicht vollkommen dass jede einzelne, noch so kleine VM die vollen 100 MBit/s zur Verfügung gestellt bekommt. Von meiner Seite eine klare Empfehlung für Hetzner 😉

      1. Ja, Hetzner sieht besser aus als mein bisheriges Vorhaben – allerdings zählt bei mir der Preis mehr als alles Andere. Von einem super-server kann man sich schließlich als Student nicht wirklich ernähren 😛
        Und wenn ich irgendwo einen Vertrag mache, bleibe ich auch erstmal dabei, würde also den höheren Geldbetrag sehr lange zahlen. – Daher möchte ich erstmal testweise die “billiglösung” versuchen 😛
        Nach meinen Recherchen ist Adeska auch ein Reseller von Hetzner, also muss ich mir nicht so viele Sorgen machen 🙂

  3. Ich hab selbst immer wieder Probleme mit der Performance bei meiner Seite, scheue mich aber (noch) vor einem Umzug. Wünsch dir viel Glück und hoffe, dass alles klappt!

    Gruß Valentin

  4. http://adeska.de sieht mir sehr nach nem One-Men-Show-Reseller aus. Hatte ich mal, lief nicht schlecht, muss ich aber nicht nochmal haben. Schlicht weil der eben auch nicht die volle Hoheit über seine Systeme hat.

    1. Das ist ‘ne one-man show, aber solange es funktioniert, bin ich ja zufrieden 😀 Und nerviger als bisher kann es nicht werden, zudem ist die Vertragslaufzeit bei Adeska sehr kurz – sollte das also nicht laufen wie geplant, bin ich ruck-zuck wieder weg 🙂

  5. Guck dir doch mal netcup an. Ich bin dort schon seit 2 Jahren mit meinem vServer. Der Support antwortet schnell und kompetent und die Preise passen auch.

    Ich dürfte auch noch Gutscheine von denen haben. Also melde dich einfach, wenn du einen Gutschein oder einfach mehr Erfahrungen haben möchtest 😉

    1. Bei netcup bin ich mittlerweile auch gelandet. Da hatte mein One-Man-Show-Reseller seine Server gemietet und nach dessen Geschäftsaufgabe haben die alles übernommen. Bisher läuft es weitestgehend reibungslos, die aktive Kommunikation zum Kunden könnte etwas besser sein. Wenn bestimmte PHP-Features aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, dann ist das blöd wenn man das erst merkt, weil bestimmte Sachen auf einmal nicht mehr gehen und einem der Support im Nachhinein die Abschaltung bestätigt. Hätte man auch vorher den Kunden mal mitteilen können…

  6. adeska sieht ehrlich gesagt nich besonders serioes aus. Sie geben bspw. die Hardware-Ausstattung des Servers an (core i7 quadcore), ohne zu sagen wie viel du davon genau nutzen kannst (cpu-auslastung.. wie viele cores, usw.). Das ist dann relevant, wenn du tatsaechlich mal was laufen lassen willst, was mehrere cores ausnutzt.

    Hetzner hat hier ja schon jmd. genannt. Hosteurope find ich auch nicht schlecht.

    Und was die domains angeht, empfehle ich dir folgendes: Stelle in den SOA-records die TTL auf 1h (statt 1 Tag). Dann dauert es nicht so lange, bis dein Provider-Wechsel auf anderen DNS-Servern bekannt wird.

    1. Danke für die Tipps! Inzwischen bin ich wegen massiven Performance-Problemen beim Testen auch schon wieder von Adeska weg…
      Momentan ziehe ich Strato in betracht. Zu Hosteurope hat es mal ziemlich negative Berichterstattung gegeben, werde ich mir aber dennoch nochmal anschauen, ebenso wie Hetzner natürlich 🙂

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